Turmfalke, Dohle und Feldhase zur Pflege im Tierparadies Schabenreith
Notfälle und verletzte Tiere treffen auch nach den Unwettern ungebremst im Tierparadies Schabenreith ein.
Diese Woche übernahmen wir ein Feldhasenbaby mit einem Gewicht von 160 Gramm und zwei gefiederte Patienten zur Pflege. Ein Turmfalke mit Anflugtrauma (Schädel-Hirn-Trauma) wurde von Tierheimleiter Harald Hofner mit der Tierrettung aus Inzersdorf abgeholt. Er lag auf dem Rücken und stand sichtlich unter Schock. Wenig später wurde eine Dohle aus Ried im Innkreis ebenfalls mit Anflugtrauma im Tierheim abgegeben.
Doris Hofner-Foltin erklärt: „Die Nahrungsaufnahme ist bei verletzten Vögeln immer besonders kritisch, oft verweigern sie alles aufgrund von Schock oder sie geben sich auf. Dank unserer Tierpflegerin Claudia fressen die beiden jetzt zum Glück.“ Wichtig bei der Behandlung einer Gehirnerschütterung ist die kleinräumige Ruhigstellung in abgedunkelter und kühler Umgebung, damit sich die Vögel nicht zu viel bewegen können. „Nach ca. einem Tag und einer Nacht absoluter Ruhe sollten die Tiere anfangen zu fressen, sie brauchen vor allem auf ihre Vogelart abgestimmte Nahrung“, erklärt Doris Hofner-Foltin. Eine Auswilderung der Vögel ist Anfang nächster Woche vorgesehen, wenn die Patienten sich erholt haben.
Beim jüngsten Tierrettungseinsatz am Donnerstag konnte in Nußbach von Harald Hofner gemeinsam mit dem örtlichen Rauchfangkehrer ein weiterer, diesmal unverletzter Turmfalke geborgen werden, der sich in einen Kamin verflogen hatte. Aus Ermangelung an Baumhöhlen nisten Turmfalken gerne in Kaminschächten. Harald Hofner berichtet: „Dieses Jahr werden wir zu besonders vielen Turmfalkenrettungen gerufen. Die Gründe können wir uns noch nicht erklären, möglicherweise hat es etwas mit der Klimaveränderung zu tun.“