Mit dem Beginn des neuen Jahres, verspüren einige Menschen den Wunsch nach einem neuen Familienmitglied. Ein vierbeiniger Freund soll das Leben bereichern und für Freude und Abwechslung sorgen. Doch bevor ein Tier angeschafft wird, sollte genau nachgedacht werden, ob man den verhaltensbedingten, sozialen und körperlichen Bedürfnissen des Tieres gerecht werden kann. Eine gute und reifliche Überlegung ist Voraussetzung für die Entscheidung, ein neues Haustier zu adoptieren. Wir informieren darüber, was es zu beachten gilt.
Ausreichend informieren
Bevor die Entscheidung für ein bestimmtes Tier fällt, sollten Informationen zur Rasse und dem typischen Verhalten eingeholt werden. Jede Tierart und -rasse hat ihre individuellen Bedürfnisse und Ansprüche an Haltung und Pflege. Es ist wichtig, sich im Vorfeld zu Ernährung und Bewegungsbedarf des Tieres zu informieren, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. So benötigen beispielsweise Jack Russel Terrier rassetypisch sehr viel Aufmerksamkeit, Auslauf und Beschäftigung. Bengalkatzen sind ebenfalls sehr aktiv, brauchen Abwechslung und sind äußerst gesprächig. Ein Tier sollte niemals als Spielzeug für Kinder angeschafft werden. Essentiell ist ebenfalls die passende Chemie zwischen Tier und Mensch. Mehrmalige Besuche, ein gegenseitiges Beschnuppern und Kennenlerne sind unbedingt erforderlich, bevor der Vierbeiner in ein neues Zuhause umzieht.
Haustiere kosten Zeit und Geld: Passt das Tier zum eigenen Lebensstil?
Auch die Kosten für die Anschaffung, Haltung, Pflege, Training, Anmeldung und Steuern, Zubehör und tierärztliche Versorgung sollten im Vorfeld genau kalkuliert werden. Geld und Zeit spielen bei der Tierhaltung eine wichtige Rolle. Viele Tiere werden aus finanziellen Gründen bei uns im Tierheim abgegeben oder ausgesetzt, da die Halter:innen die laufenden Kosten für Futter, Tierarztbesuche und vor allem mit fortschreitendem Alter notwendige medizinische Sonderbehandlungen wie Zahnsanierung und Blutbild, unterschätzen. Auch Zeitmangel und plötzlich auftretende Tierhaarallergien bei Haushaltsmitgliedern sind häufige Gründe ebenso wie fehlende Unterbringungsmöglichkeiten während der Urlaubszeit. Bei der Entscheidung für eine Adoption von Hund, Katze, Kaninchen und Co. sollten auch weitere Faktoren berücksichtigt werden wie zum Beispiel das Vorhandensein von ausreichend Platz bzw. Wohnraum, einer intakten Umzäunung für den Garten und Sicherungen für Balkone und Fenster.
Vorsorge treffen
Es gilt zu bedenken, was mit dem Tier passiert, sollte man es selbst einmal nicht mehr versorgen können. Das kann zum Beispiel bei längeren Krankenhausaufenthalten oder einer Änderung der Lebensumstände der Fall sein. Eine langfristige Planung ist wichtig, um eine gute Betreuung auch in solchen Fällen sicherzustellen. Wenn Zweifel bestehen, sollte von einer Adoption besser Abstand genommen werden. Ein Engagement für Tiere ist auch anderweitig möglich, beispielsweise durch Übernahme einer Tierpatenschaft, ehrenamtlichen Mithilfe in einem örtlichen Tierheim oder das Angebot mit Hunden aus der Nachbarschaft spazieren zu gehen.
Insgesamt gilt es also, sich vor einer Tieradoption umfassend zu informieren, sich über die Bedürfnisse und Ansprüche der jeweiligen Tierart und -rasse im Klaren zu sein und sich bewusst zu machen, dass mit der Adoption eines Tieres Verantwortung für ein Lebewesen übernommen wird, welches auf uns Menschen angewiesen ist. Nur so ist es möglich, dem Tier ein liebevolles, artgerechtes Zuhause zu bieten und einer Überforderung oder einer Abgabe vorzubeugen. Mit Geduld, Liebe, ausreichender Zeit und Finanzmittel steht einem wunderbaren Leben mit dem neuen tierischen Familienmitglied nichts im Wege.